Gruß Zeremonie

Die Zeremonie des An- und Abgrüßens im HakuRyûKan Kappel

Die An- und Abgrußzeremonie ist wichtig, um die rechte innere Einstellung zum Training zu entwickeln. Karate-Dô soll uns nicht nur eine sportliche Betätigung sein, sondern unsere gesamte innere und äußere Einstellung und Haltung durchdringen. Daher soll diese Zeremonie mit Achtung und Sammlung erfolgen. Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt!
Die Yudansha (Schwarzgurtträger) und Sempai (Ranghöhere) haben die Pflicht, dies gegenüber den Kohei (Rangniederen) durchzusetzen; sowohl durch ihr eigenes Vorbild, als auch durch entsprechende Anweisungen, falls nötig.

Ablauf des An- / Abgrüßens:

Die Gruppe stellt sich in einer Reihe auf – Ranghöhere nach Rechts
Dabei geht innerhalb einer Gürtelfarbe das Alter vor, also der Ältere steht rechts vom Jüngeren (Respekt vor dem Alter)
Yudansha (Schwarzgurte) stehen im rechten Winkel zur Gruppe, mit Blick auf die gesamte Trainingsgruppe
Die Angrußzeremonie wird vom ranghöchsten Braungurt (Sempai) gesprochen:

Mokuso (Stille)
Mokuso Yame (Ende der Stille)
Dôjô Kun (Dôjô Leitsätze)
Shômen-Ni Re (Gruß nach vorn)
Sensei-Ni Re (Gruß zum Sensei) Die Gruppe antwortet mit „Oss"
Kiritsu (Aufstehen)

Anschließend erfolgt noch eine Verbeugung im Stand zur Trainingseröffnung
(Es gibt auch noch andere Grußformen, wie z.B. Otagani-Re (Gruß am die Trainingspartner), diese führen wir aber im HakuRyûKan nicht durch)

Falls in einem Training (z.B. durch Zeitmangel) keine vollständige An-/Abgrußzeremonie durchgeführt werden kann, sollte dennoch auf jeden Fall eine korrekte Aufstellung der Gruppe erfolgen, und mit einer korrekten Verbeugung und gemeinsamem „Oss" das Training beendet werden. Dabei genügt es wenn alle Trainingsteilnehmer, auch die Yudansha in einer Reihe stehen.

Falls in einer An/Abgrußzeremonie mehrere Reihen gebildet werden, sollten die Yudansha im rechten Winkel VOR der vordersten Reihe stehen. Dadurch können Sie die Aufstellung und die Zeremonie beobachten, und wenn nötig, einzelne Trainingspartner später korrigieren.

In diesem Zusammenhang hier noch die Leitsätze von Gichin Funakoshi (Shôtô Niju Kun):
1. Karate Do beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
4. Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.
5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
6. Lerne deinen Geist zu kontrollieren und befreie ihn dann.
7. Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
8. Denke nicht, dass Karate nur im Dojo stattfindet.
9. Karate üben heißt, ein Leben lang zu arbeiten. Darin gibt es keine Grenzen.
10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.
11. Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.
12. Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.
13. Wandle dich abhängig vom Gegner.
14. Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.
15. Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.
16. Wenn man das Tor zur Jugend verlässt, hat man viele Gegner.
17. Die Haltung des Anfängers muss frei sein von eigenen Urteilen, damit er später ein natürliches Verständnis gewinnt.
18. Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.
19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
20. Denke immer nach, und versuche dich ständig an Neuem.