Interview mit Akita Sensei

Seit vielen Jahren als Trainer beim deutschen Gasshuku bekannt, hat sich Sensei Akita einen festen Platz in der deutschen Instructorenriege erarbeitet. Seine exzellenten Techniken und Demonstrationen, seine in die Tiefe gehenden Erklärungen und Übungen haben viele Karateka befruchtet, ihre Suche auf dem Karate-Weg neu und intensiver zu gehen. Sensei Akita stammt aus der Karateschmiede der Takushoku Universität, und ist Schüler der legendären Karatemeister Tsuyama, Kawasoe und Nishiyama. Er hält gerne auch regelmäßige, mehrtägige Lehrgänge, und baut in diesen seine Schwerpunkte von Jahr zu Jahr vertiefend auf.
Seit Jahren besucht Sensei Akita auch das „HakuRyûKan Dôjô" in Lenzkirch-Kappel. Seine viertägigen OsterKarateCamps haben viele Karateka in den Schwarzwald gezogen. Im Rahmen des diesjährigen Keiko-Lehrgangs stellte er sich den Fragen von Dôjôleiter Anton Sàlat.

AS: Zuerst einmal herzlichen Dank, Sensei, dass sie sich die Zeit nehmen unsere Fragen zu beantworten!
SA: Es ist mir eine Ehre und Freude!

AS: Wie kamen Sie zu den Kampfkünsten?
SA: Ich komme von Gifu, Seki, im Westen von Tokyo gelegen. Es ist ein Stadt, bekannt für die Herstellung hochwertiger Schwerter und Messer. Ich persönlich interessierte mich für Karate wegen der Bruce Lee Filme. (er lacht) Eigentlich war ich an jeder Art von Kampfkunst interessiert, zum Karate kam ich eher zufällig. In meiner Heimatstadt gab es ein Shôtôkan Karate dôjô. An der Schule trainierte ich Kendô und Sumo. Wir hatten einen kleinen Trainingsraum an der Schule, in dem wir Sumo übten. Ich ging auch zu Meisterschaften, aber ich war nicht groß und musste meistens gegen viel größere und schwerere Gegener kämpfen. Ich versuchte immer ,die ersten 5 Sekunden zu überstehen . (er lacht) Mein Karatetraining begann bei Sensei Matsuda in Gifu. Er hatte ein JKA dôjô. Als ich 12 Jahre alt war, wurde ich ihm vorgestellt. Nach der Schule ging ich dann auf die Takushoku Universität. Diese Universität wählte ich wegen des Karatetrainings.
Zu dieser Zeit waren wir etwa 40 Leute in der Karateklasse der Takushoku. Zusammen mit mir trainierten Naka sensei, Taniyama sensei, Murakami sensei, auch Kokobun sensei. Ich gleube das sind die bekanntesten meiner Trainingspartner. Manche Schüler waren erfolgreich im Karate, manche waren in anderen Dingen erfolgreicher, und hörten dann mit Karate auf. Unser Sensei war Tsuyama sensei. Er unterrichtete uns. Er war ein großartiger Sensei.

AS: Wie war es, von Tsuyama sensei unterrichtet zu werden?
SA: Nun, Tsuyama sensei tat nichts besonderes und er sagte oder zeigte auch nicht wirklich viel. Aber er war immer da, und beobachtete uns. Der Kapitän unserer Gruppe gab die Kommandos, wie: „gedan barai - gyaku zuki". Dann zählte er bis zehn, dann zählte der nächste, und so weiter. Jeder im dôjô zählte bis zehn, aber unser Kapitän war der Anführer. Er sagte „Hajime", „Yame", und solche Dinge. Er gab die Kommandos, und bestimmte die Techniken, die wir trainierten. Es gab immer viele Wiederholungen. Tsuyama sensei spazierte durchs dôjô und beobachtete uns, wie wir unsere Techniken machten. Wir übten etwa eine Stunde kihon, dann eine Stunde kihon kumite (gohon und kihon ippon kumite). Die letzte Stunde war Freikampf. Jede Trainingseinheit dauerte drei Stunden, von Montag bis Samstag. Sonntag hatten wir frei. So liefen die Abendeinheiten ab. In unserer Morgeneinheit machten wir eine Stunde Dauerlauf, dann eine Stunde makiwara-Training.
AS: War das Training sehr hart?
SA: Das Basistraining im Kumite war sehr engagiert. Wir versuchten wirklich, uns gegenseitig zu vernichten. Das bedeutete immer volle Konzentration. Jeder noch so kleine Fehler konnte eine Verletzung oder einen ausgeschlagenen Zahn bedeuten. In den Morgeneinheiten rannten wir immer bis zu einem kleinen Tempel. Dann mussten wir die vielen Treppen hochsprinten, bis zum Tempel. Das war wirklich Mord!

AS: Welche Studienfächer belegten sie an der Takushoku Universität?
SA: Ich habe Betriebs- und Volkswirtschaft studiert. 1988 machte ich meinen Universitätsabschluß.

AS: Wer waren die Karate-Kapitäne während Ihrer Studienzeit?
SA: In meinem ersten Jahr war das Aihara sempai, im zweiten Jahr Noda sempai, im dritten Susuki sempai, und im vierten Jahr dann Taniyama sensei.

AS: Nahmen Sie auch an Wettkämpfen teil?
SA: Ja, aber im Einzel war ich nicht besonders erfolgreich. Ich gewann einige Titel auf regionaler Ebene. Unsere Universität war aber bei den wichtigen Wettkämpfen immer sehr erfolgreich. Es gab drei große Meisterschaften: Die Meisterschaften von Kanto, also von unserer Präfektur, die Ostjapanischen Meisterschaften, diese umfassen die östliche Hälfte von Japan, und die Alljapanischen Meisterschaften. Unsere Universität war immer sehr erfolgreich.

AS: Wie kam es dazu, dass sie dann nach England gingen?
SA: Mein Sensei in Gifu, meiner Heimatstadt, war mit Kawasoe sensei sehr gut befreundet. Sie hatten auch an der gleichen Universität studiert, der Takushoku. Aus diesem Grund bekam ich die Einladung nach England zu Kawasoe sensei gehen zu können. Das war 1988. Ich wollte gerne eine andere Sprache lernen und ein fremdes Land kennenlernen. Englisch hatten wir zwar an der Schule gelernt, aber das war nicht sehr umfassend. Ich konnte mich nicht auf Englisch verständigen. Leider war ich kein besonders guter Student, ich war halt zu sehr am Karate interessiert. (er lacht)

AS: Sind sie direkt nach dem Universitätsabschluss nach England gegangen?
SA: Ja, fast sofort. Einige Monate arbeitete ich, um etwas Geld zu verdienen. Dann ging ich nach England, ins dôjô von Kawasoe sensei, und half ihm. 15 Jahre lang war ich Assistent von Kawasoe sensei. 1994 eröffnete ich mein eigenes dôjô, aber ich half weiter im dôjô von Kawasoe sensei mit.

AS: Wollten Sie nicht am Instruktor Kurs der JKA teilnehmen?
SA: Eigentlich hätte ich das gerne gemacht. Aber dann hatte ich mich bereits darauf eingestellt, nach England zu gehen.

AS: Bitte erzählen Sie uns etwas über die Atmosphäre im dôjô von Kawasoe sensei!
SA: Das Training im dôjô von Kawasoe sensei war sehr intensiv und sehr hart. Es gab immer sehr viele Wiederholungen jeder Technik. Wir übten nicht besonders komplizierte Techniken, aber wir machten viele Wiederholungen. Die Atmosphäre im dôjô war nicht besonders freundlich, wir machten auch sehr viel kumite. Es gab wirklich gute Kämpfer dort. Es war ein sehr guter Platz um Karate zu lernen und zu üben.
Kawasoe sensei ist eine sehr ruhige Person. Er redet nicht viel, und er erklärt nicht viel. Er treibt dich an, zu tun, mehr zu tun, auszuhalten, durchzuhalten. Aber genau das schafft eine großartige Energie im dôjô. Er hat uns alle immer großartig motiviert. Es war hart, aber irgendwie gefiel es uns. Nach den Einheiten gingen wir dann in eine nahegelegene Kneipe, um zu trinken und auszuspannen.
Sein dôjô liegt in Hammersmith in London. Als ich nach England kam, war Kawasoe sensei für Schottland verantwortlich. Nach einigen Jahren verließ er die JKA und schloß sich der ITKF von Nishiyama sensei an. Einige Vereine gingen mit ihm, und er wurde verantwortlich für ganz Großbritannien.

AS: Können Sie uns etwas über Kawasoe sensei's Technik sagen?
SA: Die Techniken von Kawasoe sensei sind ein Beispiel und Vorbild für jeden Karateka der Shôtôkan Karate übt. Er hat sehr ausgewogene und direkte Techniken, ohne jede unnötige Bewegung.

AS: Trafen Sie auch Nishiyama sensei?
SA: Ja, ich besuchte das Sommerlager von Nishiyama sensei in San Diego in Kalifornien. Er kam auch etliche Male nach England. Manchmal besuchte er uns im dôjô.
Nishiyama sensei war ein sehr intelligenter Mensch. Er erklärte sehr viel über technische Angelegenheiten, über Bewegungen, wie man diese ausführen solle, wie man die Energie steigern kann, er erklärte die Funktionen von Muskeln, lauter solche Sachen. Für mich war das alles neu, solche Dinge zu lernen. Ich fand es sehr bereichernd, und ich lernte sehr viel von ihm. Bevor ich ihn traf, kannte ich nur körperliches Training. Nishiyama sensei erklärte häufig, warum wir etwas tun, und warum wir gerade dies oder jenes tun. Mir war, als ob er meine Augen öffnete.

AS: Haben sie auch im Sommerlager in San Diego unterrichtet?
SA: Nein, ich habe dort nur mittrainiert und gelernt.

AS: Welche Aufgaben hatten sie im dôjô von Kawasoe sensei?
SA: Wenn Kawasoe sensei nicht im dôjô war, dann hatte ich das Training zu halten. Bei Seminaren oder Lehrgängen half und unterstützte ich ihn, oder wir machten Demonstrationen.
1994 eröffnete ich mein dôjô „Takushinjuku". Ich war aber weiterhin mit Kawasoe sensei zusammen. Dann trennten sich unsere Wege, das war 2003. Ich hatte nie beabsichtigt, unabhängig oder selbständig zu werden. Dennoch wollten einige Vereine mit mir gemeinsam gehen.

AS: Seit wann kennen sie Ochi sensei?
SA: Ochi sensei kenne ich von der Takushoku Universität. Er besuchte öfters Japan, und kam daher immer mal wieder zu unserer Universität. Aber zum ersten Mal begegnete ich ihm in Gifu, als ich 14 Jahre alt war. Er war mit einer Gruppe deutscher Karatekas zu Besuch in Japan. Vielleicht kam es durch diese Begegnung, dass ich mich für Karate zu interessieren begann. Es war ein besonderes Erlebnis für mich.
Als ich dann in England war, kam Ochi sensei zum Trainingslager von Kawasoe sensei nach Schottland. Dadurch kam ich in näheren Kontakt mit Ochi sensei. Irgendwann fragte er mich, ob ich nach Deutschland zum Gasshuku kommen wolle. Das war 1999. Seitdem unterrichte ich jedes Jahr beim deutschen Gasshuku.

AS: Sie haben eine lange Erfahrung mit Karate in England und auch in Deutschland. Wie unterscheiden sich diese Länder in ihrem Karate?
SA: Jedes Land ist anders, ist einzigartig und interessant. Wenn ich deutsche und englische Karateka vergleiche, dann würde ich sagen, deutsche Karateka sind sehr fleißig, nehmen die Sache sehr ernst und bemühen sich, alles richtig zu machen. Der Standard im Karate ist in Deutschland sehr gut. Das soll nicht heißen, daß England nicht so gut ist. Ich meine eher, englische Karateka sind oft etwas entspannter, auch lockerer. Ich möchte damit aber niemanden beleidigen – es ist schwierig, das richtig zu sagen. Englische Karateka sind sehr gute Kämpfer, aber was die Grundschultechniken betrifft, glaube ich, ist der Standard in Deutschland höher.

AS: Sie haben vor einigen Jahren Ihr dôjô in Limburg an der Lahr eröffnet.
SA: Ja, ich hatte bereits einige Jahre lang Lehrgänge in dieser Region gehalten, und mir gefiel diese Gegend. Ich habe es „Sakuragaoka" getauft, das bedeutet „Hügel der Kirschblüten"

AS: Welche Länder besuchen Sie regelmäßig, um Karatelehrgänge zu halten?
SA: Regelmäßig halte ich Lehrgänge in Kanada, Italien, England, Tschechische Republik, Frankreich, und natürlich in Deutschland. Diese Jahr werde ich einen Kurs in Madagaskar halten.

AS: Was denken Sie über die WKF und die JKA?
SA: Die WKF konzentriert sich sehr auf den Wettkampf und auf den sportlichen Aspekt. Die Idee an sich ist gut, aber es gibt keinen richtigen Standard. Die JKA hat einen klaren Standard, es gibt ein klares Programm. Ich bevorzuge das JKA-Karate, weil es einen gemeinsamen Nenner gibt, einen gemeinsamen Standard, und es ist auch für die meisten Leute leicht zu erlernen. Deshalb ist das JKA-Karate auch für die Mehrzahl der Leute, für Junge, für Ältere, es ist ein Karate für alle.

AS: Ein von Ihnen immer wieder betonter Gesichtspunkt ist Entspannung. Warum betonen Sie dies immer wieder so sehr?
SA: Wenn wir heranwachsen und zu menschlichen Wesen werden, sammeln wir viele verschiedene Erfahrungen. Aber mit Entspannung haben wir nicht so viel Erfahrung, da unser gesamter Alltag auf Spannung beruht. Gerade in der heutigen Zeit fehlt oft die nötige Entspannung, daher gibt es Diagnosen wie Stress und Burn Out, und es gibt Seminare und Kurse über diese Themen. Ich halte Entspannung grundlegend wichtig für das Karate. Wenn wir lernen zu entspannen, dann werden unsere Techniken weicher, aber gleichzeitig werden sie deutlich schneller. Außerdem lernen wir, dass Ausdauer mehr ein psychisches Problem als eine Sache des Körpers ist. Aber diese Entspannung müssen wir erst lernen.
Entspannen, das heißt den Körperschwerpunkt zu senken. Auf Japanisch heißt dies „otosu". Aber dazu müssen wir vollständig im Gleichgewicht sein. Wenn wir das geringste Ungleichgewicht in unserem Körper haben, entsteht sofort eine Ausgleichs-Spannung, also wieder Anspannung! Auch die Atmung muss frei und leicht fließen, ohne jeden Stopp oder gar Anhalten der Atmung.
Wir wollen also lernen zu entspannen. Und das ist ungewohnt. Wenn wir es versuchen, entstehen meist eine ganze Reihe von neuen „Fehlern", wir stehen zu tief, zu breit, kippen den Rumpf nach hinten usw. Und durch diese neuen Ungleichgewichte entstehen wieder neue Spannungen, die unbewusst sind, bis wir sie uns bewusst machen. Und deshalb ist ein Beobachter, ein Trainer, am besten ein Sensei so wichtig. Nur er kann uns aufmerksam machen auf die Dinge, die uns unbewusst sind. Und entspannt zu sein heißt nicht schlaff zu sein oder keinen Tonus zu haben. Entspannung lernen ist wirklich eine Herausforderung, sich genau zu beobachten, genau zu fühlen, und es für sich selbst herausfinden.

AS: Warum ist Entspannung so wichtig für die Verbesserung unserer Techniken?
SA: Wenn wir unsere Techniken besser verstehen, dann sollten lernen unsere Bewegungen frei zu lassen, unsere Gelenke freizugeben. Wir haben Gelenke, aber wir müssen lernen, sie frei und geschmeidig arbeiten zu lassen. Wenn wir dieses Gefühl erst beherrschen, dann sollten wir versuchen, alle Bewegungen etwas größer zu machen, die Knie noch etwas höher zu heben, alle Bewegungen etwas raumfüllender zu machen.

AS: In Ihren Lehrgängen sprechen sie oft über die sogenannten „kleinen Dinge"? Was meinen Sie damit?
SA: Je länger ich mich mit Karate beschäftige, umso mehr achte ich auf diese gewissen „kleinen Dinge", die so gerne vernachlässigt werden. Die größte Gefahr in unserem Training liegt darin, dass wir meinen zu wissen, wie etwas geht. Wir sollten uns bemühen, uns selbst ständig zu beobachten, und dabei niemals zufrieden zu sein. Ich glaube das meinte Funakoshi sensei mit seinem Satz: "Shoshin o wasurezu" – meist übersetzt mit: „Bewahre die Haltung des Anfängers". Wenn wir alles so machen, wie wir es immer machen, was soll sich dann ändern? Wir folgen dann einer Routine, aber in Wahrheit haben wir dann aufgehört zu lernen. Wir sollten herausfinden, was unsere Gewohnheiten sind, welche Verhaltensweisen wir haben. Diese Verhaltensmuster sind unbewusst, wenn wir uns aber weiterentwickeln wollen, dann müssen wir uns diese bewusst machen. Nur das wird unsere Gewohnheiten verändern, unsere Techniken verändern und dann unsere Person verändern. Wir dürfen nicht glauben, das „Perfektionieren einer Persönlichkeit" komme einfach so, nur durch Routinetraining, nur dadurch dass wir alles so machen, wie wir es immer machen. Ich glaube, das hat keinen wirklichen Effekt.
Die kleinen Dinge sind immer sehr wichtig. Aber sie sind unbewusst. Wenn wir solche „kleinen Dinge" bei anderen beobachten, dann geben sie uns Auskunft über die Person. Wenn wir sie studieren, dann lernen wir, wie wir unsere Muskeln am besten einsetzen, und wie wir die Effektivität einer Bewegung verbessern können. Am besten können wir das in der Kata sehen und wahrnehmen.

AS: Was würden Sie jemandem empfehlen, der mit Karate anfangen möchte?
SA: Ich würde ihm raten, er solle sich erlauben, sich wirklich auf das Karate einzulassen. Zu Beginn sind viele Sachen, die so leicht aussehen, sehr verwirrend. Man sollte sich nicht frustrieren lassen. Die wirkliche Schönheit des Karate besteht darin, seinen Körper kennenzulernen und zu lernen seine Bewegungen kontrollieren zu können. Je weiter man im Karate kommt, umso interessanter und schöner wird es, und es gibt so viele Vorteile für die körperliche und geistige Gesundheit.

AS: Wie können wir unsere Kata verbessern?
SA: Wir müssen clever sein, wir müssen die Fragen suchen und die Antworten finden. Wir müssen ohne Pause unseren Körper analysieren. Warum fühlen sich manche Bewegungen so seltsam an, und andere so vertraut? Wo ist der Unterschied? Welche Schraube müssen wir lockern um mehr ins Gleichgewicht zu kommen, und welche andere Schraube müssen wir vielleicht ein bisschen mehr anziehen? Gibt mein Verstand die richtigen Befehle, oder denke ich vielleicht zu viel? Oder denke ich manchmal an etwas völlig anderes....? Um die Antworten zu finden, müssen wir überall suchen, nicht nur an den offensichtlichen Orten.
Ich frage mich immer, woher kommt dieser Zauber des Karate? Warum kommen so viele Menschen auf der ganzen Welt, aus allen Kulturen und Gesellschaftsschichten zusammen, nehmen sich die Zeit, um zu trainieren und versuchen, besser zu werden. Das hat nichts mit Bruce Lee oder ähnlichem zu tun. Es ist ein wirkliches Rätsel für mich.

AS: Haben Sie einen Rat für ältere Karateka?
SA: Versucht immer euer Bestes zu geben, aber überreizt nicht eure persönlichen Grenzen. Oft ist der Geist stärker als der Körper, und das kann leicht zu Frustration oder Verletzungen führen. Ein anderer wichtiger Punkt wird in dem japanischen Sprichwort ausgedrückt: „Es ist nicht wichtig, besser zu sein als die anderen, es ist wichtig, heute besser zu sein, als Du gestern warst".

AS: Vielen herzlichen Dank, Sensei, für dieses Gespräch!